4. April 2024
Netzwerken und die eigene Sichtbarkeit vorantreiben
Interview mit den Gründerinnen des Women in Mobility Hubs Baden
Auf der IT-TRANS 2024 wird das Netzwerk Women in Mobility erneut zum Get-together laden. Mit dabei sind hochkarätige Speakerinnen und viele Insights in weibliche Perspektiven auf Mobilität. Wir sprachen mit den Gründerinnen des Women in Mobility Hubs Baden, Mareike Rehl: Fachbereichsleitung Freiburger Verkehrs AG, Annika Egloff Schoenen: Geschäftsführerin Fachverlag Dr. H. Arnold GmbH, und Janine Stuchl: Vice President Global Marketing PTV Group – part of Umovity.
Sie sind die Gründerinnen des WiM Hub Baden. Was waren Ihre Intentionen?
Mareike Rehl: Wir im WiM Hub Baden glauben, dass gegenseitige Vernetzung und Inspiration Vieles in Bewegung setzen kann. Deswegen rücken wir die Erfolgsgeschichten und Perspektiven der Mobilitätsbranche in den Fokus und schaffen so eine lokale Plattform in der Region Baden zum interdisziplinären und persönlichen Austausch.
Annika Egloff-Schoenen: Ich hatte von Women in Mobility gehört, die es ja deutschlandweit bereits seit 2016 gibt. Mich hat die Idee fasziniert, sich auf bundesweiter wie auf regionaler Ebene mit Frauen aus unterschiedlichsten Bereichen der Mobilitätsbranche zu vernetzen. In unserer Region gab es noch keinen Hub und dann haben wir kurzerhand einfach einen für die Region Baden gegründet.
Janine Stuchl: Diversität und Vernetzung sind nicht nur zentraler Antrieb für Veränderung und Innovationskraft, sondern auch für Mobilität. Da wir in der Region Baden so viele Unternehmen und Expertinnen aus verschiedenen Mobilitäts-Branchen und Anwendungsgebieten haben, bietet Women in Mobility die perfekte Plattform zur gegenseitigen Vernetzung und Inspiration.
Stichwort Verkehrswende: Gibt es eine zentrale Stellschraube, die Ihrer Ansicht nach einen Quantensprung bedeuten würde, um endlich mehr Menschen zum Verzicht auf’s Auto zu bewegen?
Annika Egloff-Schoenen: Wir benötigen einen Ausbau des Schienennetzes und zuverlässige Züge zu attraktiven Preisen gegenüber anderen Verkehrsmitteln. Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt, müssen genutzt werden. Außerdem plädiere ich für einen Ausbau der Nachtzüge, dann wären innerdeutsche Flüge gar kein Diskussionsthema mehr.
Janine Stuchl: Mobilität muss multimodaler und menschenzentrierter geplant und umgesetzt werden, um verlässliche Alternativen zum Auto zu schaffen - auch außerhalb der Stadt. Daten und Technologie sind hier zentrale Stellschrauben, um die Bedürfnisse diverser Verkehrsteilnehmer zu analysieren und den passenden und effizientesten Mobilitätsmix in der bestehenden Infrastruktur auszurollen.
Wenn Sie mit Frauen in der Branche sprechen, was sind deren Erfahrungen?
Mareike Rehl: Durch Netzwerke wie WiM fühlen sich viele Frauen in der Branche angesprochen und in ihrem Tun bestärkt, vor allem bewegt sich etwas und es werden immer mehr weibliche Gesichter sichtbar. Nichts desto trotz ist noch Luft nach oben, viele Bereiche der Mobilitätsbranche sind Frauen weiter vor allem im Technologiebereich und auf der Entscheidungsebene in der Minderheit, was dazu führt, dass Lösungen oft nicht divers gedacht und umgesetzt werden. Netzwerken hilft vielen Frauen, Veränderungen und die eigene Sichtbarkeit voranzutreiben.
Die WiM werden auf der IT-TRANS 2024 wieder ein deutschlandweites Netzwerktreffen veranstalten: Was sind Ihre Erwartungen an die Messe und an das Treffen? Welche Impulse wünschen Sie sich?
Janine Stuchl: Durch das globale Publikum der IT-Trans freuen wir uns auf einen breit gefächerten Austausch über Branchen und Regionen hinweg. Auf viele neue Ideen, Anregungen und offene Diskussionen, wie Mobilität noch menschenzentrierter gestaltet werden kann - sowohl auf unserem Netzwerktreffen, als auch auf den Bühnen des Kongresses.
Kontakt zum WiM Hub Baden sowie weitere Infos zum WiM Meet-up auf der IT-TRANS 2024: baden@womeninmobility.org