23. Juli 2024
Adressdatenprüfung im digitalen Zeitalter
Serie „Startups im Fokus:“ Kernkompetenz von endereco ist die Kundendatenprüfung
Start-ups gelten als schnell, flexibel, kreativ, sie leben von kleinen Teams, flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungswegen. Wir freuen uns, einige dieser Powerhouses der Industrie, die sich bei uns in der Start-up Zone 2024 präsentiert haben, in den kommenden Wochen in Kurzinterviews vorzustellen.
Den Start macht heute endereco. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Würzburg wurde 2014 gegründet. Thematisch dreht sich bei Geschäftsführer Robert Rieser und seinen sechs Mitarbeitenden alles um Daten. Gerade im öffentlichen Verkehrswesen liefern diese entscheidende Informationen zu Kundenbewegungen, Nutzungsverhalten und Auslastung und damit zur späteren Vorausplanung von Linien und Taktungen. Voraussetzung ist, dass Daten sauber gepflegt und geschützt werden – und dafür entwickelt und vertreibt endereco Software-as-a-Service-Produkte (SaaS), um Kundendaten zu überprüfen und zu validieren. Wir haben mit Robert Rieser gesprochen.
Herr Rieser, was sind Ihrer Meinung nach die drängendsten Herausforderungen im öffentlichen Verkehrswesen?
Robert Rieser: Die Herausforderungen im öffentlichen Verkehrswesen sind vielfältig und komplex. Für uns als SaaS-Provider stehen vor allem die Fragen der Digitalisierung und technologischer Innovation im Vordergrund. Der Einsatz digitaler Technologien, einschließlich der Nutzung von Echtzeitdaten, ist entscheidend, um die Vernetzung und Integration von z.B. Ticketing-Systemen und Apps für die Routenplanung zu verbessern.
Wie beurteilen Sie das Thema Digitalisierung im ÖPNV/ÖPV – ist die Branche auf einem guten Weg oder hinken wir eher hinterher?
Robert Rieser: Wir hören in Gesprächen mit Unternehmen aus dem Mobilitätsbereich, wie beispielsweise Verkehrsbetrieben, immer wieder, dass intern oft noch analoge Prozesse viel zu viel Zeit und Ressourcen binden, gerade auch in unserem Kernkompetenzbereich, der Adressdatenprüfung.
Es ist schön, dass das Deutschlandticket oder auch Ticketabos von lokalen Verkehrsverbünden online erworben werden können, aber leider passieren hier viele Fehler. Kunden geben oft ihre Adressdaten falsch ein, was dann zu massiver und aufwendiger Nacharbeit bei den betreffenden Unternehmen führt. Hier bietet unser Service zur automatischen und intelligenten Adressvalidierung einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung. Und aufgrund der allerorten herrschenden angespannten Personalsituation verliert hier auch niemand seinen Job, sondern die Mitarbeiter können andere, wichtigere und auch erfüllendere Tätigkeiten wahrnehmen als manuelle Adressdatenprüfung und -korrektur. Auch das Thema Betrug ist vor allem beim Deutschlandticket nicht unerheblich – hier kann unsere Bankdatenvalidierung viele Fälle verhindern und wirkt zusätzlich als eingebauter Sicherheits- und Prüfmechanismus noch abschreckend.
Wie sind Ihre Erfahrungen als Startup bzgl. externer Faktoren: Gibt es Hürden, die Ihnen als junges Unternehmen das Leben schwer machen oder umgekehrt Booster, die Sie voranbringen?
Robert Rieser: Als Saas-Unternehmen bewegen wir uns in einem sehr dynamischen Umfeld und haben das Glück, aufgrund der Qualität unserer Services und dem steigenden Bedarf an aufwandsarmer Datenprüfung, recht schnell, aber organisch zu wachsen. Dadurch konnten wir dieses und letztes Jahr drei neue Mitarbeiter einstellen. Allerdings merken auch wir, wie schwierig es ist, gute Mitarbeiter zu finden. Durch ein echtes Full-Remote (alle Mitarbeiter arbeiten im Homeoffice) Arbeitsmodell, eine tolle Work-Life-Balance und ein super Team haben wir einige Vorteile gegenüber anderen Arbeitgebern zu bieten.
Zum Abschluss: Was waren Ihre Erfahrungen bei der IT-TRANS und was würden Sie eventuell anderen Startups mitgeben?
Wir haben viele gute Gespräche geführt und viele Anregungen, Ideen und Learnings mitgenommen. Für Unternehmen, deren Kernmarkt der öffentliche Mobilitäts- und Transportbereich ist, können wir die Teilnahme auf jeden Fall empfehlen.