13. Mai 2024
Lufthansa Industry Solutions auf der IT-Trans 2024: KI-Use Cases für den Personenverkehr
Künstliche Intelligenz (KI) kann den öffentlichen Personenverkehr in vielen Bereichen unterstützen. Im Rahmen der IT-Trans zeigt Lufthansa Industry Solutions (LHIND) konkrete KI-Einsatzbeispiele. Von der Erstellung von Jahresumsatzprognosen, die auch in unüberschaubaren Krisenzeiten verlässliche Ergebnisse liefern, bis hin zur KI-Unterstützung für die Verkehrsplanung.
In ihrem Vortrag „How to empower your business with AI use cases“ stellen Dr. Wilfried Bohlken, AI Specialist bei LHIND, und Business Manager Jascha Koepsel am 15. Mai im Market Update Forum von 16 bis 17 Uhr Anwendungsfälle vor, wie KI im ÖPV helfen kann:
Blick in die Zukunft: Bessere Steuerung mit KI
Zur Berechnung von Jahresumsatzprognosen verwenden viele Verkehrsunternehmen einfache Formeln oder statistische Verfahren. „Kommen unvorhergesehene Ereignisse hinzu, wie etwa die Corona-Pandemie, stoßen solche statischen Modelle schnell an ihre Grenzen“, sagt Dr. Wilfried Bohlken. „Eine KI hingegen erkennt Zusammenhänge zwischen Zeitreihendaten und externen Faktoren – wie etwa aktuelle Bevölkerungszahlen, die Anzahl der PKWs in einem Versorgungsgebiet oder auch Ferienzeiten – und nutzt diese für die Vorhersage.“ So ließen sich zyklische Muster und lineare Trends in den verfügbaren Daten erklären, erläutert Bohlken.
Wie wirken sich kurzfristige Veränderungen der Nachfrage auf den Umsatz aus? Noch während der Corona-Pandemie hat LHIND gemeinsam einem Kunden ein KI-Prognosemodell erstellt (blau), das die realen Werte (schwarz) im Zeitraum von 12 Monaten sehr genau vorausberechnen konnte.
KI in der Verkehrsplanung: Fahrgastzahlen, Umleitungen und Computer Vision
Fahrgastzahlen sind zentral für die Verkehrsplanung. Aufgrund zahlreicher praktischer Herausforderungen lassen sie sich im Nachhinein jedoch nur selten verlässlich ermitteln. Eine KI kann Abhilfe schaffen: Anhand historischer Daten projiziert ein Algorithmus Fahrgastzahlen für bestehende Lücken. Daten der letzten 12 Monate lassen sich rückwirkend für einzelne Tage und Haltestellen automatisiert hochrechnen. „Unsere Machine-Learning-Routinen stellen sicher, dass der Algorithmus ständig dazulernt und etwaige Abweichungen in die monatlichen Neuberechnungen einbezieht. Das ermöglicht eine bedarfsorientierte Kapazitätsplanung“, so Bohlken.
Weiterhin kann KI auf Kartendienste zugreifen und automatisiert Informationen zu Umleitungen zusammenstellen. Fahrer und Fahrerinnen können auf ihren Smartphones oder Tablets direkt die jüngsten Betriebsanordnungen einsehen, Kilometerdifferenzen werden automatisch erfasst und weitergeleitet. Auch Kameras, die bereits an Bahnsteigen im Einsatz sind, können per KI smarter werden: Dank Computer Vision informiert das System in Echtzeit, wie viele Fahrgäste sich am Bahnsteig aufhalten oder ob sich Personen im Gleisbett befinden. So kann stets auf aktuelle Anforderungen reagiert werden.
Diese und weitere Beispiele zeigen die Experten der LHIND auf der IT-Trans zudem in Halle 1, Stand B40. Dort geben sie auch Einblicke in die jüngsten Entwicklungen des Vertriebshintergrundsystems Patris, das ebenfalls künftig mit KI-Funktionen ausgestattet werden soll und als App zur Verfügung stehen wird.